Schon als Jugendliche spürte ich ein tiefes Bedürfnis, Menschen verstehen zu wollen – ihre Gefühle, ihr Handeln, ihre Konflikte. Mit meinen intensiven Gefühlen fühlte ich mich unter Gleichaltrigen oft alleine. Daraus wuchs mein Wunsch, anderen zu helfen, damit sie sich mit ihren Problemen nicht alleine fühlen müssen. Ich erinnere mich noch, wie ich mit 15 einer Freundin erzählte, ich wolle Psychotherapeutin werden – sie meinte, ich sei dafür zu sensibel. Vielleicht mag das der Grund gewesen sein, dass dieser Wunsch zunächst in den Hintergrund geriet und ich zunächst ein Sprachenstudium begann, um Lehrerin zu werden und dem Standardberuf meiner Familie zu folgen.

Doch ich erkannte bald, dass das nicht der richtige Weg für mich war – immer wenn ich an einer Schule vorbeiging überfiel mich ein beklommenes Gefühl. Mein Wunsch, Psychotherapeutin werden zu wollen, wurde durch einen Professor wieder erweckt, den ich während meines Studiums kennenlernte und der selbst Psychotherapeut war. Ich durfte ein Praktikum in seiner Praxis machen und die Erfahrungen, die ich dort machte, entfachten meine Begeisterung. Ich hatte meine(n) Beruf(ung) gefunden und nun konnte mich nichts mehr aufhalten.

2007 begann ich meine Ausbildung zur Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin an der Wiesbadener Akademie für Psychotherapie. Das zeitgleich laufende Jahrespraktikum auf der psychiatrischen Kinderstation der Universitätsklinik und das Halbjahrespraktikum in einer sozialpsychiatrischen Praxis stärkten meine Gewissheit, dass ich den richtigen Weg eingeschlagen hatte. Anschließend arbeitete ich in der Fachstelle für Kinder psychisch kranker Eltern in Frankfurt, wo ich erstmals psychotherapeutisch arbeiten durfte. Trotz meiner anfänglichen Unsicherheit als Berufsanfängerin spürte ich, wie sehr diese Arbeit mich erfüllte. Mein Kompetenzgefühl und mein Selbstbewusstsein wuchsen mit der Zeit – durch die vielen Erfahrungen, die ich dort machen und die Menschen, die ich begleiten durfte – und natürlich durch die nebenher laufende Ausbildung, die ich 2012 abschloss.

2014 bekam ich die Gelegenheit, einen Kassensitz zu erwerben. Die Erfüllung meines Traums, eine eigene psychotherapeutische Praxis, war plötzlich greifbar nah – und ich griff zu. Endlich war ich meine eigene Chefin und konnte meinen Arbeitstag so gestalten, wie ich es wollte. Ich liebte meine Arbeit und freute mich nach dem Urlaub bereits wieder darauf.

Doch irgendwann Zeit verspürte ich eine zunehmende Unzufriedenheit. Mir schien das Gelernte nicht auszureichen, um Menschen so weiterzuhelfen, dass sie nach der Psychotherapie nicht nur symptomfrei, sondern auch glücklich waren. Das war mir zu wenig. Ich bin ein großer Fan von Veit Lindau und während eines Corona-Lockdowns bot sich die Gelegenheit, eine Coaching-Ausbildung bei ihm zu machen.

Diese Ausbildung begeisterte mich noch mehr als meine psychotherapeutische Ausbildung. Hier fand ich das, was mir in der Psychotherapie gefehlt hatte. Nicht einen Moment empfand ich Langeweile. Ich fragte mich immer wieder, wieso dieses kostbare Wissen nicht in Schulen vermittelt wurde und wieso ich erst jetzt davon erfuhr. Dieses Wissen wollte ich unbedingt weitervermitteln. Im Frühjahr 2022 habe ich meine Ausbildung als offizieller Life Trust Coach by Veit Lindau abgeschlossen – seitdem biete ich über Psychotherapie hinaus auch Paar-Coaching, Life Coaching und Familiencoaching an.

Weil Entwicklung niemals aufhört, vertiefte ich mein Wissen 2025 in einer weiteren Ausbildung zum Thema Selbstentwicklung und Transformation bei Eva-Maria Zurhorst, die mein Leben und Wirken in der Vergangenheit auch schon mehrfach positiv inspirierte.